Kurzfristig sprang Frickenhausen als Ausrichter für die Baden-Württembergischen Meisterschaften im Para-Tischtennis ein. Eigentlich sollten an diesem Wochenende die Deutschen Meisterschaften im Glaspalast in Sindelfingen stattfinden. Doch aufgrund der Belegung des Glaspalastes wurden diese vor vier Wochen abgesagt. Mit großem Aufwand versuchten die Verantwortlichen von TT Frickenhausen bestmögliche Bedingungen für die Spieler*innen aus ganz Baden-Württemberg zu schaffen. Gleich 14 Aktive der Para-Abteilung Frickenhausen gingen in der Sporthalle auf dem Berg im Erich-Scherer-Zentrum in den verschiedenen Wettkampfklassen an die Tische.

Bürgermeister Simon Blessing eröffnete mit seiner Ansprache die Wettbewerbe, auch Fachwart Harald Laue vom WBRS lobte die guten

Bedingungen vor Ort. Unter der guten Turnierleitung von Doris Schmidt und Anika Brüchle gingen die Vorrunden-Spiele in allen Klassen reibungslos über die Bühne. Man konnte sogar eine kurze Mittagspause zur Stärkung der Spieler*innen einschieben. Früher als im Zeitplan vorgesehen konnte man dann zum Abschluss der Veranstaltung die Siegerehrung durchführen.

Bei dieser Siegerehrung gab es insgesamt 15 Mal Edelmetall für die Spieler*innen aus dem Täle. Erfolgreichster Akteur war Frickenhausens Nummer 1, Thomas Brüchle. Ohne Satzverlust siegte er souverän in der Wettkampfklasse 1-5. Sehr erfreulich war, dass das Podest in dieser Wettkampfklasse fest in Frickenhäuser Hand war. Auf Platz 2 fand sich Nachwuchshoffnung Philipp Stöckeler, gefolgt von Thomas Neumahr. Insgesamt überstanden alle fünf Frickenhäuser Rolli-Spieler die Vorrunde und platzierten sich unter den besten Acht Baden-Württembergs. Auch im Doppel ging der Titel nach Frickenhausen. Thomas Brüchle gewann gemeinsam mit Thomas Neumahr souverän die Goldmedaille, während Philipp Stöckeler gemeinsam mit Kurt Pfeiffer aus Ludwigsburg mit der Bronzemedaille seinen zweiten Podestplatz an diesem Tag errang. Aber auch Markus Korioth und Maxi Jacob zeigten vor heimischer Kulisse gute Leistungen.

 

Frickenhausens Spieler der 4. Herrenmannschaft, Stefan Strobel, holte sich in der Wettkampfklasse 6/7 den dritten Endrang und freute sich wie schon bei den letzten Meisterschaften über seine gezeigten Leistungen. Im Doppel belegte er gemeinsam mit Ibrahim Soyal aus Kornwestheim den fünften Endrang.

 

Michi Roll wurde seiner Favoritenrolle in der Wettkampfklasse 8-10 vollends gerecht. Er dominierte seine Partien und gewann souverän den Baden-Württembergischen Meistertitel. Auch im Doppel der Wettkampfklassen 6-10 kamen zumindest fünfzig Prozent der Sieger aus Frickenhausen. Johannes Lehrer gewann mit seinem Doppelpartner Moritz Blumenstock vom SV Mitteltal-Obertal völlig überraschend Gold und waren über ihren Meistertitel überglücklich. Im Einzel reichte es für ihn zu einem guten fünften Endrang. Aber auch Lea Bauer zeigte hier gute Leistungen und schied nur denkbar knapp in der Vorrunde aus.

 

Gleich vier Frickenhäuser starteten in der Wettkampfklasse 11 (mentale Beeinträchtigung). Dabei war es für drei dieser Spieler*innen ihr Debüt im Para-Sport. Nina Scherbacher gewann bei den Damen nach überzeugendem Spiel die Silbermedaille. Isabelle Betrand erspielte sich Rang 4. Gemeinsam holten sie im Doppelbewerb völlig überraschend den dritten Platz und freuten sich bei der Siegerehrung gemeinsam über ihre Medaille. Bei den Herren konnte Sebastian Rösenberg leider seinen Titel nicht verteidigen, sicherte sich aber souverän die Silbermedaille und überzeugte erneut. Max Niebel debütierte bei diesem Turnier im Para-Tischtennis und bekam freudestrahlend bei der Siegerehrung die Bronzemedaille überreicht. Einen weiteren Titel gab es für das Doppel Rösenberg/Niebel. Ohne Probleme und nach engagierter Darbietung holten sie Gold im Doppel der Wettkampfklasse 11.

 

Lokalmatadorin und Frickenhäuser Urgestein Stephani Sterr, die im Regelsport in der Damen-Oberligamannschaft antritt, gab bei diesen Baden-Württembergischen Meisterschaften ebenfalls ihr Debüt in der Wettkampfklasse AB. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten in der Vorrunde kam sie nur dank des besseren Satzverhältnisses als Gruppenzweite ins Halbfinale. Dort steigerte sie sich von Satz zu Satz und durch geschicktes Coaching ihrer Oberliga-Teamkollegin Jana Scholer deutlich und zog nach vier Sätzen ins Finale ein. Im Endspiel zeigte sie ihre beste Leistung seit langem und sicherte sich mit einem 3:0-Sieg den Baden-Württembergischen Meistertitel. Zudem errang sie im Doppel der Wettkampfklasse AB gemeinsam mit der Sindelfingerin Gracia Rentschler noch die Silbermedaille.

Mittlerweile ist die Para-Tischtennisabteilung eine Macht in Baden-Württemberg. Das große Engagement und die guten Trainingsleistungen wurden belohnt. Nun hofft man, dass möglichst viele Akteur*innen für die Deutschen Meisterschaften im Para-Tischtenis, die am 8./9. Oktober in Düsseldorf stattfinden, vom Verband nominiert werden. Doch Landestrainer Mozza Bojic, der gemeinsam mit Frickenhausens Lea Lachenmayer, die am Wochenende zuvor den Vize-Titel bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Chemnitz errang, die Medaillen übergab, zeigte sich zuversichtlich, dass möglichst alle Medaillengewinner teilnehmen können.

Wir gratulieren allen Frickenhäuser Spieler*innen zu ihren gezeigten Leistungen.

Nicht zu vergessen war die tolle Unterstützung bei Auf- und Abbau und die tolle Bewirtung unter der Leitung von Bettina Abler. Allen Helfern, Spendern von Kuchen und Salaten, Ballkindern und sonstigen Helfern gebührt ein großer Dank.