Die Abwehrspielerin lässt sich auch nicht von einer schmerzhaften Verletzung stoppen.

Großer Jubel bei Lea Lachenmayer: Das Tischtennis-Eigengewächs des TT Frickenhausen präsentierte sich bei den Deutschen Meisterschaften der Jugend 18 in einer exzellenten Form. In Chemnitz gewann die 17-Jährige nicht nur Silber in der Einzel-Konkurrenz, sondern holte an der Seite des neuen Einzelmeisters Matthias Danzer (TV Hilpoltstein) auch noch die Bronzemedaille im Mixed. „Ich bin sehr glücklich über zweimal Edelmetall“, verriet Lachenmayer unmittelbar nach den Siegerehrungen. „Mit einem so guten Abschneiden hatte ich im Vorfeld nicht gerechnet. Denn schließlich bin ich immer noch verletzt.“ Die Abwehrspielerin laboriert schon seit sechs Wochen an einem Außenbandanriss sowie einer Gelenkkapsel- und Sehnenverletzung. „Es ist noch nicht alles wieder komplett verheilt. Kaputtgehen konnte nichts mehr, sodass ich starten durfte. Trotz der Schmerzen habe ich mich irgendwie durchgebissen.“

Die an Position drei gesetzte Drittligaspielerin der TTG Süßen wurde ihrer Favoritenrolle in der Gruppenphase souverän gerecht. Nach 3:0-Erfolgen gegen Hannah Pollmeier (TTV Hövelhof) und Lilian Nicodemus (Post SV Mühlhausen) sorgte Lea Lachenmayer mit dem Fünf-Satz-Sieg gegen Leonie Hildebrandt (TSV Radeburg)

Auch zu Beginn der Endrunde musste die Abwehrspielerin gegen Magdalena Hübgen (TTC Wemmetsweiler) über die volle Distanz gehen. Und das, obwohl sich Lachenmayer einen vermeintlich komfortablen 11:5-, 12:10- und 11:1-Vorsprung herausgespielt hatte. Da die Begegnungen in der Endrunde jedoch über vier Gewinnsätze ausgetragen werden, fehlte noch ein weiterer Durchgang zum Einzug in die Runde der letzten acht. Hübgen unterliefen in der Folgezeit weniger leichte Fehler, sodass die Spielerin aus dem Saarland mit dem 11:8, 11:9 und 11:9 den siebten Abschnitt erzwang. In diesem hatte Lea Lachenmayer beim Stand von 10:6 zunächst vier Matchbälle, doch die nachfolgenden fünf Ballwechsel gewann Magdalena Hübgen. Beim Stand von 10:11 musste deshalb die Frickenhausenerin einen Matchball abwehren, um am Ende noch mit 13:11 die Oberhand zu behalten. Nach dem anschließenden souveränen 4:0-Sieg gegen Lorena Morsch (TTC GW Staffel) und dem damit verbundenen Einzug in die Vorschlussrunde war die Medaille bereits sicher. „Deshalb konnte ich danach auch befreit aufspielen.“ Diese Taktik zahlte sich aus, denn Lachenmayer gewann gegen die an Position zwei gesetzte Mia Griesel vom Zweitligisten MTV Tostedt in sechs Sätzen und revanchierte sich gleichzeitig für die Endspiel-Niederlage beim Top-24-Bundesranglistenturnier im November 2021.

Im Endspiel gegen Naomi Pranjkovic (SV DJK Kolbermoor) sei dann allerdings „leider die Luft raus gewesen. Aufgrund meiner Verletzung hatte ich Trainingsrückstand und deshalb fehlte in der entscheidenden Phase die Kondition“, so die Frickenhausenerin nach der 5:11-, 6:11-, 11:8-, 11:7-, 7:11- sowie 5:11-Niederlage. „Naomi hat die Begegnung verdient gewonnen.“

Im Mixed gaben Lea Lachenmayer und Matthias Danzer auf dem Weg in das Halbfinale lediglich drei Durchgänge ab. Zwei Abschnitte davon resultierten aus dem 3:2-Sieg (11:9 im fünften Satz) im Achtelfinale gegen Lea-Marie Schultz (TSV Schillingsfürst) und Mike Hollo (SV Riedering). In der Vorschlussrunde erwiesen sich Mia Griesel und Vincent Senkbeil (MTV Eintracht Bledeln) aufgrund der 1:3-Niederlage als eine Nummer zu stark. „Nach dem gewonnenen ersten Satz war mehr möglich. Trotzdem bin ich insgesamt mit Platz drei zufrieden, denn schließlich haben Matthias und ich das erste Mal zusammen gespielt“, merkte die Gymnasiastin an.

 

Einziger Wermutstropfen eines ansonsten sehr erfolgreichen Wochenendes war dagegen das frühe Aus im Doppel-Wettbewerb. Lea Lachenmayer und Jele Stortz (DJK Offenburg) waren an Position zwei gesetzt. Das Duo zählte damit zum Favoritenkreis, doch nach einem Freilos kam gleich im ersten Match das Aus. Gegen Felina Busch/Charlotte Schönau (SC Fortuna Bonn/TTC GW Fritzdorf) gab es eine 6:11-, 6:11- und 9:11-Niederlage. „Dieses Ergebnis war schon sehr enttäuschend. Das hatten wir uns ganz anders vorgestellt.“

 

Von Marco Steinbrenner —